Die Digitalisierung hat auch das Gesundheitswesen erreicht – und damit wird eine zuverlässige Cyber-Sicherheitsstrategie für Prozesse und Patientendaten unverzichtbar. Laut dem Office for Civil Rights (OCR) des U.S. Department of Health and Human Services (HHS) hat die Zahl der Datenschutzverletzungen im Gesundheitswesen 2024 einen Höchstwert erreicht. Bei 14 Datenschutzverletzungen waren sogar mehr als 1 Million Patientenakten – und insgesamt 237.986.282 US-Bürger – betroffen. Das sind etwa 69,97 % der US-Bevölkerung

Dieser beispiellose Anstieg lässt sich auch auf komplexe Cyber-Angriffsmethoden wie Ransomware und Phishing zurückführen und zeigt, wie wichtig effektive Abwehrmaßnahmen zum Schutz sensibler geschützter Gesundheitsdaten (PHI) sind. Diese Angriffe gefährden nicht nur die Privatsphäre der Patienten, sondern stören auch den medizinischen Betrieb, was zu kritischen Verzögerungen in der Intensivpflege führen kann. 

In diesem Leitfaden beleuchten wir die aktuellen Cyber-Sicherheitsprobleme im Gesundheitswesen sowie die größten Bedrohungen und Herausforderungen. Außerdem stellen wir wichtige Strategien für das Risikomanagement und Best Practices vor, mit denen Sie sensible Patientendaten schützen und eine störungsfreie medizinische Versorgung sicherstellen können.

Die aktuelle Cyber-Sicherheitslage im Gesundheitswesen

Das Gesundheitswesen muss nicht nur auf eine äußerst dynamische Cyber-Sicherheitslandschaft mit immer komplexeren Bedrohungen reagieren, sondern auch die entsprechend strikten Vorgaben von Regulierungsbehörden umsetzen. Ransomware-Angriffe auf Krankenhäuser und kleinere medizinische Einrichtungen haben stark zugenommen. Laut dem Verizon Data Breach Investigations Report (DBIR) 2025 traten in der Gesundheitsbranche 1.710 Sicherheitsvorfälle mit 1.542 nachweislichen Offenlegungen von Daten auf. Die Infiltration von Systemen – einschließlich Ransomware- und Cyber-Spionageangriffen – ist inzwischen eines der größten Probleme. 

Auch die Zahl der Phishing-Kampagnen, die gezielt auf Fachkräfte im Gesundheitswesen ausgerichtet sind, steigt ständig. Laut dem HHS OCR Breach Portal-Bericht – oft auch „OCR Wall of Shame“ genannt – wurden 2024 79 Gesundheitsdienstleister über E-Mails angegriffen. Die Folgen waren unter anderem Hacking/IT-Vorfälle und nicht autorisierte Zugriffe/Offenlegungen. Von derartigen Angriffen waren  teilweise 500 Patienten und in einer Einrichtung sogar 464.159 betroffen. Und das sind nur die Vorfälle, die auch gemeldet wurden. 

Die Statistiken aus dem OCR Breach Portal für 2025 sind besorgniserregend: Zwischen dem 1. Januar und dem 23. April gab es bereits 39 Vorfälle bei Gesundheitsdienstleistern. Die Zahl der betroffenen Personen liegt zwischen 515 und 494.326 pro Einrichtung.

Diese Angriffe können hohe Kosten verursachen. Laut dem IBM-Bericht Cost of a Data Breach 2024 belaufen sich die Kosten von Phishing-Angriffen in der Gesundheitsbranche im Durchschnitt auf 9,77 Millionen USD pro Vorfall. Damit gehört das Gesundheitswesen zu den Branchen mit den höchsten finanziellen Schäden durch Cyber-Angriffe.

Höheres Risiko durch ePA und IoMT

Die aktuelle Zunahme an Cyber-Bedrohungen lässt sich auch auf die größere Verbreitung von elektronischen Patientenakten (ePA) und IoMT-Geräten (Internet of Medical Things, Internet der medizinischen Dinge) zurückführen. Diese Technologien haben das Gesundheitswesen transformiert, da sie einen nahtlosen Datenaustausch, die Patientenüberwachung in Echtzeit und eine größere betriebliche Effizienz ermöglichen. In ePA werden die geschützten Gesundheitsdaten (PHI) zusammengefasst, sodass sich klinische Workflows optimieren lassen. IoMT-Geräte – wie verbundene Herzschrittmacher, Infusionspumpen und Diagnosegeräte – verbessern die Fernbetreuung und die Diagnostik. 

Doch durch diese Innovationen hat sich auch die Angriffsfläche stark vergrößert und damit sind Gesundheitsorganisationen zu einem attraktiven Ziel für komplexe Cyber-Angriffe geworden, wie Phishing, Ransomware und Exploits von IoMT-Schwachstellen. Die neuen Technologien haben zwar entscheidende Vorteile für die Patientenversorgung und Effizienz, bringen aber neue Sicherheitsanforderungen mit sich. Gesundheitsorganisationen, die dies ignorieren, erhöhen das Risiko von Datenschutzverletzungen und Verstößen gegen die Vorgaben für das Gesundheitswesen. Compliance-Verstöße können beträchtliche Geldbußen oder andere Strafen zur Folge haben. 

Ein Labyrinth aus Compliance-Verordnungen verschiedener Regulierungsbehörden

Compliance ist nicht immer einfach. Globale Organisationen müssen sich in dem Labyrinth der Verordnungen zurechtfinden. Dazu gehören unter anderem HIPAA (Health Insurance Portability and Accountability Act) in den USA, die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) in Europa für den Umgang mit Daten von EU-Bürgern, PIPEDA (Personal Information Protection and Electronic Documents Act) in Kanada und das NDB-Programm (Notifiable Data Breaches) des Privacy Act 1988 in Australien. All diese Verordnungen fordern strikte Datenschutzmaßnahmen. 

Bei Nichteinhaltung drohen empfindliche Geldstrafen. 2024 verhängte das Office for Civil Rights des U.S. Department of Health and Human Services (HHS OCR) für Gesundheitsdienstleister aufgrund von HIPAA-Verstößen und Datenschutzverletzungen Geldstrafen in Höhe von 12,84 Millionen USD. Die Mindeststrafe für strafbare HIPAA-Verstöße beträgt 50.000 USD, die Höchststrafe 250.000 USD für Verstöße von Einzelpersonen. Die Schuldigen müssen Schadensersatz zahlen und bei schweren Verstößen droht sogar eine Haftstrafe. Zivilrechtliche Geldbußen können zwischen 141 USD und 2.134.831 USD pro Verstoß betragen.

Auch die DSGVO enthält strikte Datenschutzvorgaben, zum Beispiel die Verschlüsselung und eine Mitteilungspflicht zur Meldung von Vorfällen innerhalb von 72 Stunden. Die Geldbußen können bis zu 20 Millionen Euro oder 4 % des weltweit erzielten Jahresumsatzes betragen, je nachdem, welcher Wert höher ist. Frameworks wie PIPEDA in Kanada enthalten Vorgaben zu Gesundheitsdaten, unter anderem die Erforderlichkeit der Einwilligung und die Datensparsamkeit, die mit einem Bußgeld von bis zu 100.000 kanadischen Dollar pro Verstoß geahndet werden können. In Australien sind im NDB-Framework Geldbußen festgelegt, die 2024 in den Ergänzungen des Privacy Act vorgeschlagen wurden. Sie betragen bis zu 50 Millionen australische Dollar oder 30 % des Jahresumsatzes für schwerwiegende Verstöße.

Um solche Sanktionen zu vermeiden, sollte Ihre Organisation unbedingt umfassende Cyber-Sicherheitsmaßnahmen ergreifen und die gesamte Angriffsfläche abdecken.

Gängige Cyber-Bedrohungen in der Gesundheitsbranche

Die Gesundheitsbranche ist diversen Cyber-Sicherheitsbedrohungen ausgesetzt, die die Patientenversorgung und Systemintegrität gefährden. Mit den folgenden Methoden werden aktiv Schwachstellen ausgenutzt, um den Betrieb zu stören und sensible Daten zu stehlen. Sie stellen daher ein erhebliches Risiko für die Systeme der Organisationen dar. Angriffe auf medizinische Geräte schaffen Einfallstore für Angreifer, wodurch die Sicherheit der Patienten gefährdet wird. 

Phishing-Angriffe: Phishing ist weiterhin eine der gängigsten und größten Bedrohungen für Gesundheitsorganisationen. In ihrer Healthcare Cybersecurity Survey 2024 von November und Dezember 2024 stellte die Healthcare Information and Management Systems Society (HIMSS) fest, dass bei einer Reihe von Sicherheitsvorfällen die folgenden Phishing-Methoden genutzt wurden:

  • Allgemeines Phishing per E-Mail: 63 %

  • SMS-Phishing: 34 %

  • Spear-Phishing: 34 %

  • Betrügerische geschäftliche E-Mails (Business Email Compromise, BEC): 31 %

  • Phishing-Websites: 21 %

  • Schädliche Anzeigen: 20 %

  • Social-Media-Phishing: 19 %

  • Vishing (Voicemail Phishing, Phishing per Sprachanruf): 17 %

  • Whaling (Identitätsbetrug mit den Daten von Führungskräften): 16 %

Da Phishing zu den größten Cyber-Sicherheitsbedrohungen zählt, müssen Gesundheitsorganisationen unbedingt umfassende Abwehrmaßnahmen implementieren. Aufgrund der Vielzahl an Phishing-Taktiken sind eingehende Schulungen der Mitarbeiter, moderne Lösungen für die Bedrohungserkennung und strikte Zugangskontrollen notwendig, um sensible Patientendaten zu schützen und die Compliance mit den Datenschutzvorgaben sicherzustellen.

Ransomware und Malware: Ransomware und Malware sind kritische Bedrohungen, mit denen potenziell alle Systeme eines Krankenhauses lahmgelegt werden könnten. Das gefährdet die Patientenversorgung und es droht die Offenlegung großer Mengen an geschützten Gesundheitsdaten. Da es in der Gesundheitsbranche um Leben und Tod geht, ist sie besonders anfällig und damit ein lohnendes Ziel für Cyber-Kriminelle.

In ihrem Bericht von 2024 bestätigten das Office of Information Security und das Health Sector Cybersecurity Coordination Center (HC3) des HHS, dass Hackergruppen wie LockBit, CIOp, ALPHV und BianLian mehr als 460 US-Gesundheitsorganisationen angegriffen hatten. Von einem schwerwiegenden Angriff auf ein großes Krankenhausnetzwerk waren über 500.000 Patienten betroffen, da unter anderem  die Versorgung verzögert, Termine verschoben und Krankenwagen umgeleitet werden mussten. Viele ePA waren online nicht abrufbar und es musste auf Papierdokumente zurückgegriffen werden. Gehaltsabrechnungs- und Patientenportale waren nicht zugänglich. Der Gesamtschaden wurde auf 100 Millionen USD geschätzt.

Insider-Bedrohungen: Insider-Bedrohungen, ob durch absichtliches oder versehentliches Fehlverhalten, stellen ein großes Risiko für Gesundheitsorganisationen dar. Mitarbeiter, Auftragnehmer und Drittanbieter, die Zugriff auf sensible Systeme – wie ePA mit PHI – haben, werden durch den fahrlässigen Umgang mit den Daten, die nicht autorisierte Offenlegung oder sonstige schädliche Aktionen eine Gefahr für die Sicherheit. Durch diese Bedrohungen wird die Angriffsfläche von Gesundheitsorganisationen, die aufgrund der zunehmenden Verbreitung von ePA und IoMT-Geräten ständig wächst, noch anfälliger. 

Insider-Angriffe können drastische Folgen haben, zum Beispiel Datenschutzverletzungen, Betriebsunterbrechungen und Geldbußen von HIPAA, DSGVO, PIPEDA, NBD und anderen globalen Verordnungen. Um diese Risiken zu minimieren, müssen Gesundheitsorganisationen strikte Zugriffskontrollen und zuverlässige Monitoringsysteme implementieren sowie umfassende Schulungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins durchführen, die speziell für kritische Umgebungen entwickelt wurden.

Kompromittierte medizinische Geräte: Die größere Konnektivität medizinischer Geräte wie IV-Infusionspumpen, Bildgebungsgeräte und Patientenmonitore hat das Gesundheitswesen revolutioniert, da sie die Datenintegration in Echtzeit und die Patientenversorgung aus der Ferne ermöglicht. Diese IoMT-Geräte sind mit ePA und Krankenhausnetzwerken verbunden und verbessern die betriebliche Effizienz und die medizinische Betreuung der Patienten. 

Doch die größere Konnektivität bringt auch erhebliche Sicherheitsrisiken mit sich und schafft neue Angriffsvektoren für Cyber-Kriminelle. Auf vielen IoMT-Geräten wird veraltete Software genutzt und es fehlt eine zuverlässige Verschlüsselung, sodass sie anfällig für Exploits sind. Angreifer könnten sich beispielsweise mithilfe von Phishing-Kampagnen oder direkt über das Netzwerk Zugriff auf nicht gepatchte Systeme verschaffen und dann die in den ePA gespeicherten Daten stehlen. Diese Schwachstellen bergen nicht nur das Risiko von Datenschutzverletzungen, sondern gefährden auch die Sicherheit der Patienten, da Hacker potenziell Geräte manipulieren könnten, sodass falsche Medikamentenmengen verabreicht oder Vitalparameter angezeigt werden. Das kann schwerwiegende oder sogar tödliche Folgen haben.

Bedeutende Cyber-Sicherheitsherausforderungen für Gesundheitsorganisationen


Die Vielzahl an unterschiedlichen Cyber-Taktiken verdeutlicht das Ausmaß der Herausforderungen für Gesundheitsorganisationen. Zu der Gefahr von Ransomware, Malware, Insider-Bedrohungen und anderen Angriffsmethoden kommen noch die speziellen Herausforderungen in Gesundheitsorganisationen hinzu. Diese Probleme müssen unbedingt behoben werden, um die Sicherheit und Integrität der Gesundheitssysteme angesichts der zahlreichen neuen Bedrohungen zu gewährleisten. Treffen die folgenden Punkte auf Ihre Organisation zu?

Veraltete Systeme und Software: Auf vielen Gesundheitssystemen werden veraltete Technologien genutzt, für die es nicht die notwendigen Sicherheitsupdates gibt, um kritische Unternehmensdaten vor modernen Angriffen zu schützen. In diesem Fall muss Ihre Organisation regelmäßige Software-Updates auf Benutzergeräten, im Rechenzentrum und in der Cloud durchsetzen. Veraltete Hardware ist modernen Bedrohungen nicht gewachsen und muss durch neue Technologien ersetzt werden. Andernfalls drohen Datenschutzverletzungen mit hohen Kosten, beträchtliche Geldbußen der Regulierungsbehörden und Schäden für die Patienten.

Knappe Budgets: Gesundheitsdienstleister verfügen oft nur über eingeschränkte finanzielle Mittel. Das führt dazu, dass Organisationen dringende betriebliche Anforderungen priorisieren müssen und dann die notwendigen Mittel für effektive Sicherheitsmaßnahmen nicht mehr aufbringen können. Doch bei diesem Cyber-Sicherheitsansatz entstehen Lücken in der Abwehr komplexer Bedrohungen. Ohne eine angemessene Finanzierung sind Gesundheitseinrichtungen stärker durch Cyber-Angriffe gefährdet. Es ist also eine strategische Ressourcenzuweisung notwendig, um trotz knapper Budgets für umfassende Cyber-Sicherheit zu sorgen.

Compliance mit komplexen gesetzlichen Vorgaben: Die Einhaltung der diversen relevanten Gesetze für das Gesundheitswesen und die Sicherstellung der Informationssicherheit unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Compliance mit Verordnungen wie HIPAA, DSGVO, PIPEDA oder NDB ist nur möglich, wenn Sie die Anforderungen im Detail verstehen und effektive Datenschutzmaßnahmen implementieren. Andernfalls drohen bei Sicherheitsvorfällen hohe Bußgelder oder sogar Haftstrafen.

Risiken durch Drittanbieter: Gesundheitsorganisationen sind oft Teil eines komplexen Netzwerks aus Drittanbietern und Partnern, von denen viele Zugriff auf sensible Daten oder kritische Systeme wie ePA haben. Werden diese externen Anbieter allerdings nicht sorgfältig überprüft, drohen erhebliche Cyber-Sicherheitsrisiken, da das schwächste Glied die Sicherheit der gesamten Kette gefährden kann. Ein gutes Cyber-Sicherheitsniveau der Partner ist entscheidend. Daher sollte die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch umfassende Risikobewertungen der Anbieter, die vertragliche Verpflichtung zu Sicherheitsmaßnahmen und fortlaufende Kontrollen sichergestellt werden. Durch die Priorisierung der Sicherheit bei Drittanbietern können Sie die Risiken minimieren und die Patientendaten besser schützen.

Skalierbarkeit und Cloud-Nutzung: Die Migration zu Cloud-Umgebungen bietet Gesundheitsdienstleistern erhebliche Vorteile, zum Beispiel eine größere Skalierbarkeit und einen besseren Zugriff auf ePA. Aber die Cyber-Sicherheit wird dadurch deutlich komplexer. Gesundheitsorganisationen setzen inzwischen ebenfalls häufig auf Cloud-Ressourcen, um Patientendaten zu verwalten oder neue digitale Services einzubinden. Allerdings integrieren sie oft mehrere separate Systeme – wie veraltete eGA-Plattformen und IoMT-Geräte – und riskieren dadurch Sicherheitslücken, die für Phishing-Angriffe oder die direkte Infiltration ausgenutzt werden können. Diese Probleme erschweren den Schutz von PHI. Wenn Gesundheitsorganisation von den Vorteilen des Cloud-Computing profitieren möchten, müssen sie strikte Sicherheitsmaßnahmen einführen, wie die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), regelmäßige Audits und eine Lösung für die effektive Bedrohungserkennung. 

 

Herausforderungen bei der Cloud-Sicherheit in der Gesundheitsbranche

Cloud-Technologien haben die Unternehmens-IT in allen Branchen revolutioniert. Auch Gesundheitsorganisationen folgen diesem Trend und migrieren immer mehr Daten und Services in die Cloud. Dadurch müssen sie sich aber auch mit neuen Cyber-Sicherheitsproblemen befassen, um medizinische Daten in der Cloud zu schützen.

Die Cloud-Nutzung bringt neue, komplexe Cyber-Sicherheitsprobleme mit sich, die Gesundheitsorganisationen nicht ignorieren können, da sensible Patientendaten gefährdet sind. Fehlkonfigurationen, wie unzureichend geschützter Cloud-Speicher oder unverschlüsselte Datenbanken, zählen zu den häufigsten Ursachen für cloudbasierte Datenschutzverletzungen und können nicht autorisierte Zugriffe und Missbrauch von Berechtigungen zur Folge haben. 2025 wurde bekannt, dass eine große US-Krankenversicherung versehentlich drei Jahre lang 4,7 Millionen Kundenakten mit geschützten Gesundheitsdaten offengelegt hatte. Grund war ein falsch konfigurierter Cloud-Storage-Bucket.

Unzureichende Zugriffskontrollen verschärfen diese Risiken zusätzlich, da zu umfangreiche Benutzerberechtigungen dazu führen können, dass Angreifer oder Insider (versehentlich oder absichtlich) kritische Systeme beschädigen. Haben Organisationen keinen umfassenden Überblick über ihre gesamte Cloud-Umgebung, ist es schwierig, Anomalien zu erkennen oder die Compliance mit gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen.

Risikomanagement und Best Practices

Effektive Cyber-Sicherheit im Gesundheitswesen gelingt nur mit einer umfassenden Risikomanagementstrategie, die die spezifischen Schwachstellen des Sektors berücksichtigt, zum Beispiel vernetzte medizinische Geräte und sensible Patientendaten. Nachfolgend finden Sie einige Empfehlungen für das Risikomanagement und Best Practices, die Sie bei Ihren Cyber-Sicherheitsherausforderungen berücksichtigen sollten. 

Incident-Response-Planung: Entwickeln Sie eine formalisierte Strategie für die Reaktion auf Datenschutzverletzungen und Cyber-Bedrohungen. Führen Sie regelmäßig Planübungen durch, um die Cyber Readiness zu prüfen und die Folgen von Sicherheitsvorfällen zu minimieren. Dieser proaktive Ansatz fördert eine schnelle Wiederherstellung und stärkt die Cyber-Resilienz gegenüber neuen Risiken.

Netzwerksegmentierung: Isolieren Sie kritische Systeme (medizinische Geräte, Patientenunterlagen), um die Ausbreitung der Angreifer im Netzwerk zu verhindern  und sensible Daten zu schützen. Dadurch stärken Sie die Sicherheit, da der nicht autorisierte Zugriff begrenzt und potenzielle Sicherheitsvorfälle auf die segmentierten Netzwerkzonen beschränkt bleiben.

Zugriffskontrollen und Authentifizierung: Implementieren Sie die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und überprüfen Sie regelmäßig privilegierte Konten, um den Zugriff auf sensible Systeme zu schützen. Dadurch können nur legitime Mitarbeiter kritische Daten abrufen und Sie minimieren das Risiko von nicht autorisierten Zugriffen oder Datenschutzverletzungen.

Datenschutz und Backups: Nutzen Sie sichere Cloud-Lösungen für externe Datenkopien, Verschlüsselung und unveränderlichen Speicher. Das sind wichtige Faktoren in allen Systemen zum Schutz medizinischer Daten in der Cloud. Auch die Vorteile einer hybriden Backup-Lösung und die Herausforderungen bei Backups unstrukturierter Daten von Systemen wie PACS sollten bei der Wahl einer Cyber-Sicherheits- und Backup-Lösung für das Gesundheitswesen berücksichtigt werden. Diese Netzwerk-Speicher-Backups für das Gesundheitswesen sorgen für Geschäftskontinuität, schützen Patientendaten in der Cloud oder lokal und ermöglichen eine bessere Patientenversorgung.

Kontinuierliche Überwachung und Bedrohungserkennung: Überwachen Sie Protokolle auf ungewöhnliche Aktivitäten und nutzen Sie KI oder verhaltensbasierte Analysen, um Anomalien in Echtzeit aufzudecken. Das sind wichtige Voraussetzungen für ein hohes Sicherheitsniveau. Diese vorbeugenden Maßnahmen helfen bei der schnellen Identifizierung und Eindämmung potenzieller Bedrohungen, um sensible Gesundheitsdaten zu schützen.

Schulungen und Stärkung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter: Bieten Sie regelmäßig Schulungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins der Mitarbeiter an, damit sie potenzielle Bedrohungen identifizieren und melden können. Auf diese Weise sind Ihre Mitarbeiter keine potenziellen Schwachstellen, sondern werden zu aktiven Helfern im Kampf gegen Cyber-Bedrohungen.

Zusammenarbeit und Austausch von Informationen: Engagieren Sie sich in branchenspezifischen Informationsaustausch- und Analyseorganisationen (Information Sharing and Analysis Centers, ISACs), damit Ihr Team frühzeitig Bedrohungsdaten erhält und sich an der Entwicklung branchenweiter Sicherheitsstandards beteiligen kann.

Incident Response und Disaster Recovery: Entwickeln Sie einen detaillierten Incident-Response-Plan. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um die Auswirkungen eines Sicherheitsvorfalls oder eines Systemausfalls zu minimieren. Zusätzlich zu einem Incident-Response-Plan sollten Sie in Ihrer Gesundheitsorganisation auch solide Pläne für die Disaster Recovery und die Geschäftskontinuität erstellen.

Die nächsten Schritte

Die Cyber-Sicherheitsherausforderungen im Gesundheitswesen lassen sich nur mit einem mehrdimensionalen Ansatz bewältigen, bei dem Gesundheitsdienstleister, Technologieanbieter und Behörden zusammenarbeiten. Zu den empfohlenen Schritten gehören unter anderem:

  • Priorisieren Sie die Cyber-Sicherheit bei der Budgetierung und strategischen Planung.

  • Investieren Sie in eine moderne, sichere Infrastruktur und entfernen Sie veraltete Systeme.

  • Arbeiten Sie mit erfahrenen Cyber-Sicherheitsanbietern zusammen, um Ihr internes Team zu unterstützen.

  • Bieten Sie regelmäßig Sicherheitsschulungen und Fortbildungen zur Stärkung des Sicherheitsbewusstseins für alle Mitarbeiter an.

  • Beteiligen Sie sich an Brancheninitiativen für den Informationsaustausch und die Zusammenarbeit.

Mit einem proaktiven, umfassenden Cyber-Sicherheitsansatz können Gesundheitsorganisationen ihre Patientendaten besser schützen, für Geschäftskontinuität sorgen und sich ganz auf ihre eigentliche Aufgabe – eine herausragende Patientenversorgung – konzentrieren.

Optimieren Sie daher die Cyber-Sicherheit Ihrer Gesundheitsorganisation, um die Patientendaten zu schützen und eine störungsfreie Versorgung sicherzustellen. Wenn Sie mehr über die Cyber-Sicherheitslösungen von Rubrik für das Gesundheitswesen erfahren möchten, können Sie uns gern kontaktieren.