Ransomware-Angriffe gehören derzeit zu den größten Cyber-Sicherheitsherausforderungen für das Gesundheitswesen. Krankenhäuser sind gezielten Angriffen auf sensible Patientendaten und kritische Systeme ausgesetzt, die schwerwiegende Folgen haben können: Wird die Infrastruktur einer Gesundheitseinrichtung beschädigt, drohen sowohl eine Unterbrechung der Patientenversorgung als auch ein hoher finanzieller Schaden.
Dieser Leitfaden bietet einen umfassenden Überblick über die Best Practices, wichtigsten Abwehrmaßnahmen und proaktiven Strategien, mit denen Gesundheitsorganisationen Ransomware-Angriffe verhindern können. So garantieren Sie einen effektiven Schutz der wertvollen Assets und eine störungsfreie Patientenversorgung.
Ransomware ist eine Schadsoftware, mit der die Daten einer Organisation verschlüsselt werden und dadurch nicht mehr zugänglich sind, bis nach einer Lösegeldzahlung der Entschlüsselungsschlüssel freigegeben wird. Viele der Merkmale, die Gesundheitseinrichtungen auszeichnen, machen sie auch zu attraktiven Zielen für Ransomware-Angriffe:
Sensible Gesundheits- und Patientendaten: Elektronische Patientenakten (ePA) enthalten diverse personenbezogene Daten (PII) und geschützte Gesundheitsdaten (PHI) und sind daher besonders für finanziell motivierte Cyber-Kriminelle interessant.
Kritische Systeme und Infrastrukturen: Im Gesundheitswesen kommen zahlreiche spezielle Geräte und IT-Services zum Einsatz – von medizinischen Geräten über Abrechnungssysteme bis hin zu Planungssoftware –, die eine potenzielle Angriffsfläche für Ransomware bilden.
Unmittelbare, schwerwiegende Konsequenzen: Ransomware-Angriffe auf Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen können unmittelbare und potenziell lebensgefährliche Konsequenzen haben, wenn kritische Systeme außer Kraft gesetzt werden. Dadurch drohen eine Störung der Patientenversorgung und ein Risiko für die Gesundheit der Patienten.
Umfassende Drittanbieternetze: Der Gesundheitssektor besteht aus komplexen Netzen von Drittanbietern, zu denen unter anderem Hersteller medizinischer Geräte, Softwareanbieter und Abrechnungsservices gehören. Gelingt es Angreifern, die Infrastruktur eines einzigen Partners zu infiltrieren, können sie sich meist schnell im gesamten Netzwerk der Gesundheitsorganisation ausbreiten.
Knappe Mittel: Viele Gesundheitseinrichtungen, insbesondere kleinere medizinische Einrichtungen und Krankenhäuser in ländlichen Gebieten, verfügen nicht über die notwendigen finanziellen Mittel und das Fachwissen, um effektive Cyber-Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren und zu verwalten. Dadurch sind sie anfälliger für Angriffe und häufig nicht in der Lage, Sicherheitsvorfälle aufzudecken oder abzuwehren.
Da Gesundheitseinrichtungen in der Patientenversorgung zunehmend auf neue Technologien setzen und diverse sensible Gesundheitsdaten verarbeiten, sind sie ein attraktives Ziel für Cyber-Kriminelle. Laut einer aktuellen Studie verzeichnete das Gesundheitswesen 2024 32 % mehr Cyber-Angriffe als im Vorjahr. Das zeigt, wie wichtig zuverlässige und effektive Cyber-Sicherheitsmaßnahmen in dieser Branche sind.
Wenn sich Gesundheitsorganisationen effektiv vor Ransomware schützen möchten, müssen sie die typischen Schwachstellen kennen, die Angreifer ausnutzen, um sich Zugriff auf kritische Systeme und sensible Daten zu verschaffen:
Phishing und E-Mail-Betrug: Zu den gängigsten Methoden von Cyber-Kriminellen gehören gezielte Phishing-E-Mails und Social-Engineering-Taktiken. Dabei geben sich Angreifer oft als vertrauenswürdige Absender aus, um ahnungslose Mitarbeiter dazu zu verleiten, auf schädliche Links zu klicken oder infizierte Anhänge herunterzuladen. Fällt der Empfänger darauf herein, kann Ransomware in dem Netzwerk installiert und rasant verbreitet werden.
Nicht gepatchte Systeme und veraltete Software :Gesundheitsorganisationen nutzen oft veraltete Systeme und Software, die nicht mehr regelmäßig Sicherheitsupdates erhalten und dadurch anfälliger für Exploits sind. Cyber-Kriminelle suchen gezielt nach diesen nicht gepatchten Sicherheitslücken und nutzen sie dann als Einfallstore, um Ransomware zu installieren und die IT-Infrastruktur unter ihre Kontrolle zu bringen.
Schwache Anmeldedaten: Unzureichende Passwortrichtlinien und schwache Anmeldedaten sind ein weitere Angriffsvektor in den Netzwerken von Gesundheitseinrichtungen. Mit Techniken wie Brute-Force-Angriffen und Credential Stuffing werden Anmeldedaten erraten oder gestohlen, um sich dann Zugriff auf kritische Systeme zu verschaffen.
Zur Risikominimierung müssen Gesundheitsorganisationen einen mehrstufigen Sicherheitsansatz implementieren. Dazu gehören zuverlässige E-Mail-Filtersysteme, mit denen Phishing-Versuche erkannt und blockiert werden, regelmäßige Updates für Software und Systeme, um bekannte Sicherheitslücken zu beheben, und strikte Passwortrichtlinien in der gesamten Organisation.
Für einen effektiven Schutz vor Ransomware oder anderen Angriffen reicht eine kurzfristige Lösung nicht aus: Viele Gesundheitsorganisationen müssen ihre gesamte Sicherheitsstrategie überdenken und stärker in Sicherheitslösungen investieren, um eine Katastrophe zu verhindern. Sehen wir uns daher jetzt einige der Best Practices an, mit denen Sie die Resilienz Ihrer Systeme verbessern können:
Mit regelmäßigen Daten-Backups lassen sich zum einen sensible Patientendaten besser schützen und zum anderen eine kontinuierliche medizinische Versorgung sicherstellen. Eine solide Backup-Strategie kann vor Datenverlust und Ausfallzeiten der Systeme schützen.
Eine besonders effektive Strategie sind sichere Air-Gap-Backups. Ein per Air Gap geschütztes Backup ist physisch vom Netzwerk Ihrer Organisation isoliert; das heißt, die Daten sind auch dann sicher, wenn Hacker in die Infrastruktur eindringen.
Air-Gap-Backups sind oft Teil einer umfassenderen Strategie mit diversen Backup-Standorten, um die Datenresilienz zu verbessern. Werden Backups an verschiedenen Orten gespeichert, können Gesundheitsorganisationen ihre Daten besser vor standortspezifischen Risiken wie Naturkatastrophen oder Hardwareausfällen schützen. Bei dieser Strategie werden meist verschiedene lokale und externe Speicherlösungen kombiniert. Cloud-Netzwerklösungen für Backups von Krankenhäusern stellen eine skalierbare und kosteneffiziente Methode für die externe Datenspeicherung dar, die bei Bedarf einen einfachen Zugriff und eine schnelle Wiederherstellung ermöglicht.
Für die Verwaltung unstrukturierter Daten wie medizinischer Bilder, Videos und umfangreicher Dokumentdateien eignen sich besonders externe NAS-Backups (Network-Attached Storage). NAS-Systeme bieten flexible und effiziente Speicherlösungen, mit denen sich auch große Mengen unstrukturierter Daten verwalten lassen. Mithilfe von externen NAS-Backups können Gesundheitseinrichtungen sicherstellen, dass ihre unstrukturierten Daten angemessen geschützt sind und sich im Notfall nach Datenbeschädigung oder -verlust schnell und einfach wiederherstellen lassen.
Diese Backup-Strategien helfen medizinischen Einrichtungen, sensible Daten zu schützen und die Resilienz der IT-Systeme zu verbessern, damit der Geschäftsbetrieb auch im Notfall sichergestellt ist.
Da im Gesundheitswesen so viel auf dem Spiel steht, müssen Mitarbeiter wissen, wie sie Phishing-Angriffe erkennen und melden, damit sie diesen nicht zum Opfer fallen.
Durch die Stärkung des Sicherheitsbewusstseins können Gesundheitsdienstleister ein besseres Cyber-Sicherheitsniveau erreichen. Mitarbeiter müssen sich bewusst sein, dass sie die erste Verteidigungslinie im Kampf gegen Cyber-Bedrohungen sind. In regelmäßigen Schulungen können die Best Practices für den Umgang mit Patientendaten, die Erkennung verdächtiger E-Mails und die sichere Verwaltung von Passwörtern vermittelt werden. Werden Mitarbeiter aktiv an der Datensicherheit beteiligt, wird die Cyber-Sicherheit auch zu einem gemeinsamen Anliegen.
Cyber-Kriminelle versuchen ständig, effektivere Methoden zur Umgehung von Sicherheitsmaßnahmen zu finden. Aus diesem Grund sollten alle Gesundheitsdienstleister und ihre Beschäftigten über die neuesten Phishing-Kampagnen informiert sein, um das Risiko eines Angriffs zu minimieren. Auch die Aufklärung über aktuelle Bedrohungen und potenzielle Sicherheitslücken kann dazu beitragen, dass Phishing-Versuche erkannt und gemeldet werden, bevor ein Schaden entsteht.
Übungen zu Phishing-Angriffen sind oft besonders hilfreich. In diesen Simulationen werden Szenarien aus der Praxis nachgestellt. Auf diese Weise wird jegliches Risiko vermieden, aber Mitarbeiter können in einer sicheren Umgebung testen, wie gut sie Phishing-Versuche erkennen. Mithilfe dieser Übungen lassen sich die Schulungsinhalte vertiefen und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Mitarbeiter tatsächliche Bedrohungen erkennen und entsprechend darauf reagieren.
Im Gesundheitswesen ist besonders wichtig, dass Systeme auf dem neuesten Stand sind und gepatcht werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen, die Cyber-Kriminelle ausnutzen könnten.
Die vielfältigen Technologien, die in Krankenhäusern und bei Gesundheitsdienstleistern zum Einsatz kommen – von ePA-Systemen über Diagnosegeräte bis hin zu vernetzten Geräten im IoMT (Internet of Medical Things) –, verbessern zwar die Patientenversorgung und die betriebliche Effizienz, sorgen aber auch für potenzielle Schwachstellen. Cyber-Kriminelle suchen fortlaufend nach solchen Schwachstellen, um sich darüber Zugriff auf die Netzwerke von Gesundheitseinrichtungen zu verschaffen und sensible Daten zu stehlen oder Ransomware zu installieren.
Aus diesem Grund ist eine effektive Strategie für das Patch-Management erforderlich. Dazu gehört, dass Software und Betriebssysteme regelmäßig mit den neuesten Patches der Anbieter aktualisiert werden. Diese Patches müssen möglichst schnell implementiert werden, da die Zeitspanne zwischen der Aufdeckung einer Schwachstelle und der Ausnutzung durch Angreifer sehr kurz sein kann.
Bei medizinischen Geräten und Netzwerkkomponenten ist ein spezieller Ansatz für das Patch-Management notwendig, da sie eine wichtige Rolle in der Patientenversorgung spielen und die Netzwerke im Gesundheitswesen äußerst komplex sind. Hersteller medizinischer Geräte veröffentlichen regelmäßig Updates zur Behebung von Sicherheitslücken und IT-Teams von Gesundheitseinrichtungen müssen diese umgehend und effizient implementieren, ohne dabei den Betrieb zu stören. Die Prioritäten müssen also sorgfältig abgewogen werden, um ein Gleichgewicht zwischen Geschäftskontinuität und Gerätesicherheit zu finden.
Im Gesundheitswesen sind Patch-Management und Systemupdates nur effektiv, wenn sie Teil einer umfassenden Strategie sind, zu der auch das Inventarmanagement aller Geräte und Software, die Priorisierung basierend auf dem Schweregrad der Schwachstelle und den potenziellen Folgen für die Patientensicherheit sowie rigorose Tests der Patches gehören, um die Kompatibilität sicherzustellen. Diese Maßnahmen sorgen nicht nur für einen besseren Schutz vor Datenschutzverletzungen und Cyber-Angriffen, sondern stärken auch die Zuverlässigkeit und Leistung kritischer Systeme im Gesundheitswesen – und das kommt auch der Patientenversorgung und -sicherheit zugute.
Gesundheitsorganisationen können ihr Cyber-Sicherheitsniveau deutlich verbessern, wenn sie unterschiedliche Arten von Netzwerkverkehr voneinander trennen und für wichtige Daten strikte Benutzerberechtigungen voraussetzen.
Dabei werden kritische Systeme für die direkte Patientenversorgung – zum Beispiel ePA-Plattformen, Geräte für die medizinische Bildgebung und Systeme für die Patientenüberwachung – von den allgemeinen administrativen Netzwerken getrennt, die unter anderem für Abrechnungen, Personalverwaltung und den alltäglichen Betrieb verwendet werden. So wird das Risiko minimiert, dass sensible Daten über nicht ausreichend gesicherte administrative Systeme abgerufen werden.
Sensible Infrastrukturbereiche lassen sich auch durch strikte Netzwerkzugriffsberechtigungen schützen. Nicht alle Benutzer müssen auf sämtliche Systeme oder Datentypen im Netzwerk zugreifen können. Zugriffsrichtlinien sollten auf dem Least-Privilege-Prinzip basieren, bei dem Benutzer nur jeweils die Zugriffsrechte gewährt werden, die sie zur Ausübung ihrer Tätigkeit benötigen. So können sensible Informationen nicht so einfach von nicht autorisierten und weniger vertrauenswürdigen Benutzern abgerufen werden und damit sinkt auch das Risiko schwerwiegender Schäden durch kompromittierte Benutzerkonten.
Die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) sorgt für zusätzlichen Schutz. Durch die MFA wird eine weitere Sicherheitsebene eingeführt, bei der ein Benutzer mindestens zwei Parameter benötigt, um auf die Systeme zuzugreifen. Dadurch wird der nicht autorisierte Zugriff erheblich erschwert: Selbst, wenn die Anmeldedaten eines Benutzers gestohlen werden, müssen Angreifer die zusätzlichen Authentifizierungsanforderungen erfüllen, um Zugriff zu erlangen.
Ein Incident-Response-Plan (IRP) ist ein wichtiger Faktor für den Schutz von Daten im Gesundheitswesen, da darin proaktiv Schritte für den Notfall festgelegt werden. Organisationen halten in ihrem IRP im Detail fest, wie die Reaktion auf potenzielle Bedrohungen und tatsächliche Angriffe aussehen soll. Mit einem sorgfältig ausgearbeiteten Incident-Response-Plan können Gesundheitseinrichtungen auch schwerwiegende Vorfälle wie Ransomware-Angriffe schnell und effizient eindämmen und sicherstellen, dass weder die Patientenversorgung noch die Services beeinträchtigt werden.
Diese Dokumentation spielt eine wichtige Rolle bei der Schadensbegrenzung und effizienten Wiederherstellung und eventuell decken Organisationen bei der Erstellung solcher Pläne sogar Schwachstellen in der Cyber-Sicherheitsinfrastruktur und den -prozessen auf.
Ein wichtiger Punkt in Incident-Response-Plänen ist die eindeutige Zuweisung von Rollen und Verantwortlichkeiten des Incident-Response-Teams. Diese transparente Aufgabenverteilung hilft den Teammitgliedern dabei, in Krisensituationen schnell und verantwortungsbewusst zu handeln, da alle Beteiligten wissen, was sie in Bezug auf die Erkennung, Analyse, Eindämmung, Abwehr, Wiederherstellung und Nachsorge zu tun haben.
Den Kern eines Incident-Response-Plans bilden die Prozesse zur Isolierung der infizierten Systeme und Eindämmung der Malware. Mit diesen Schritten wird verhindert, dass sich die Angreifer im Netzwerk ausbreiten, sodass kritische Datenbanken und Infrastrukturen besser geschützt sind. Außerdem müssen die Wiederherstellungsprozesse schnellstmöglich initiiert werden, um den Betrieb wiederaufzunehmen und die Störung der Patientenversorgung zu minimieren. Nachdem sie die Systeme isoliert haben, sollten die IT-Teams daher die Daten aus Backups wiederherstellen, die regelmäßig aktualisiert und sicher gespeichert wurden. Dabei müssen die Systeme umfassend überprüft werden, um sicherzustellen, dass die Ransomware vollständig entfernt wurde, bevor die Wiederherstellung abgeschlossen wird.
Im Incident-Response-Plan von Gesundheitsorganisationen sollte für kritische Anwendungen die Reihenfolge angegeben werden, in der sie nach einem Sicherheitsvorfall wiederhergestellt werden sollen. Durch diese Priorisierung wird sichergestellt, dass Services, die in der Patientenversorgung unverzichtbar sind, wie ePA, Verwaltungssysteme der Kliniken und lebenserhaltende Geräte, zuerst wiederhergestellt werden. Sekundäre Systeme wie Abrechnungs- und administrative Tools können anschließend wieder aktiviert werden. Die Dokumentation dieser Prioritäten im Voraus erleichtert die gezielte und effiziente Wiederherstellung im Notfall.
Alle Incident-Response-Maßnahmen müssen regelmäßig getestet und aktualisiert werden, damit sie stets relevant und effizient sind. In Simulationen lassen sich Schwachstellen im Plan aufdecken und notwendige Änderungen ermitteln. Dabei sollten auch Veränderungen in der Cyber-Bedrohungslandschaft, innovative, neue Technologien und Neuerungen in der Organisationsstruktur oder bei den Geschäftspraktiken berücksichtigt werden.
Die Einbettung externer Kommunikationsprotokolle in den Incident-Response-Plan ermöglicht eine zeitnahe Benachrichtigung aller Stakeholder, einschließlich Patienten, Regulierungs- und Strafverfolgungsbehörden. Die Zusammenarbeit mit Strafverfolgungsbehörden ist bei Ransomware-Angriffen besonders wichtig. Durch eine zeitnahe Kommunikation mit präzisen Angaben werden nicht nur die gesetzlichen Vorgaben und Vorschriften der Regulierungsbehörden erfüllt – sie schafft auch Transparenz und verhindert den Vertrauensverlust. Das ist gerade im Gesundheitssektor ein heikler Punkt, da die Vertraulichkeit der Patientendaten außerordentlich wichtig ist.
Zero Trust ist eine Sicherheitsphilosophie, die zunehmend Verbreitung findet. Ihr liegt das Konzept zugrunde, dass kein Benutzer oder Gerät grundsätzlich als vertrauenswürdig eingestuft werden sollte, unabhängig davon, ob der Zugriff intern oder extern erfolgt. Eine Voraussetzung ist, dass Anfragen für den Zugriff auf Ressourcen kontinuierlich und ohne Ausnahme verifiziert werden müssen. Gesundheitsorganisationen, die das Zero-Trust-Prinzip implementieren, verbessern die Sicherheit und verringern die Wahrscheinlichkeit, dass Unbefugte auf sensible Patientendaten zugreifen.
Die Einführung des Least-Privilege-Prinzips für den Zugriff ist ein weiterer Eckpunkt einer Zero-Trust-Architektur. Wenn Benutzer nur über die Berechtigungen verfügen, die sie für ihre Tätigkeiten auch tatsächlich benötigen, wird das Risiko von Datenschutzverletzungen und Insider-Bedrohungen deutlich reduziert. Im Gesundheitswesen wechselt das Personal häufig die Rollen oder Abteilungen, daher ist es wichtig, die Berechtigungen flexibel anpassen zu können, um die Sicherheit der Datenumgebung zu gewährleisten.
Die Mikrosegmentierung geht noch einen Schritt weiter als die Netzwerksegmentierung und schafft kleine, sichere Zonen im Netzwerk von Gesundheitsorganisationen. Falls sich Angreifer Zugriff auf ein bestimmtes Segment verschafft haben, können sie sich dann nicht so einfach im Netzwerk ausbreiten. Diese Maßnahmen verbessern daher auch den Schutz kritischer Systeme, beispielsweise mit Patientenakten und Forschungsdaten. So könnte zum Beispiel der Zugriff auf Systeme mit Patientendaten vom Rest der Netzwerkinfrastruktur getrennt werden, um den potenziellen Schaden eines Angriffs zu begrenzen.
Durch die kontinuierliche Überwachung und Protokollierung des gesamten Netzwerkverkehrs können Gesundheitsorganisationen Bedrohungen in Echtzeit erkennen und schneller abwehren. Sicherheitssysteme und Mitarbeiter können mithilfe von Analysen Anomalien identifizieren, die auf einen Cyber-Angriff hindeuten, zum Beispiel nicht autorisierte Datenübertragungen oder ungewöhnliche Anmeldeversuche, und dann entsprechend darauf reagieren. Logdateien des Datenverkehrs enthalten ebenfalls wertvolle forensische Daten für die Aufarbeitung von Vorfällen und die Verhinderung zukünftiger Angriffe.
Lösungen für Endpoint Detection and Response (EDR) umfassen effektive Tools zur Erkennung, Untersuchung und Abwehr von Cyber-Sicherheitsbedrohungen auf Workstations, Servern und Mobilgeräten von Gesundheitsorganisationen. Das ist in der heutigen Zeit eine Grundvoraussetzung, da immer mehr Technologien für Telemedizin und auch mobile Gesundheitsanwendungen genutzt werden.
Zu den Hauptfunktionen von EDR-Lösungen gehört die kontinuierliche Überwachung und Erfassung von Daten auf Endpunkten. So können sich die IT-Teams in Echtzeit einen Überblick verschaffen und die Lage analysieren, um ungewöhnliche Aktivitäten aufzudecken, die auf einen Sicherheitsvorfall hinweisen könnten. Gesundheitsdienstleister müssen potenzielle Bedrohungen schnell erkennen können, um die Vertraulichkeit, Integrität und Verfügbarkeit sensibler Patientendaten sicherzustellen.
Eine weitere Komponente von EDR-Lösungen sind moderne Technologien für Verhaltensanalysen. EDR-Systeme vergleichen die Aktivitäten auf Endpunkten mit bekannten schädlichen Verhaltensmustern, um Abweichungen aufzudecken, die auf eine potenzielle Bedrohung wie Ransomware oder Malware hinweisen könnten. Die frühzeitige Erkennung von Bedrohungen ist im Gesundheitswesen äußerst wichtig, da selbst kurzzeitige Störungen von Systemen gravierende Folgen für die Patientenversorgung und -sicherheit haben können.
Automatisierte Maßnahmen für die Abwehr und Eindämmung von Bedrohungen sind eine weitere wichtige Funktion von EDR-Lösungen. Wird eine Bedrohung erkannt, können EDR-Systeme automatisch Protokolle starten, um die betroffenen Endpunkte zu isolieren und die Ausbreitung der Malware oder Ransomware im Netzwerk der Gesundheitseinrichtung zu verhindern. Durch die Automatisierung werden die Eindämmung beschleunigt, die Ausmaße eines Angriffs begrenzt und dadurch die Patientendaten vor dem nicht autorisierten Zugriff oder der Verschlüsselung durch Ransomware geschützt.
Außerdem umfassen EDR-Lösungen Tools für forensische Untersuchungen, sodass Gesundheitsorganisationen Sicherheitsvorfälle im Detail analysieren können. Das beschleunigt nicht nur die Behebung akuter Bedrohungen, sondern hilft Unternehmen auch, Angriffsvektoren und Sicherheitslücken zu erkennen, damit sie ihre Abwehrmaßnahmen für zukünftige Vorfälle stärken können.
Auch mit zuverlässigen Cyber-Sicherheitsmaßnahmen ist Ihre Gesundheitsorganisation nicht vollständig vor Cyber-Angriffen geschützt. Wie Sie im Notfall reagieren, ist ebenso wichtig, wie die Wahl der richtigen Präventionsmaßnahmen. Mit den folgenden Strategien können Sie die Folgen eines Ransomware-Angriffs minimieren:
Unveränderliche Snapshots und eine schnelle Wiederherstellung: Implementieren Sie Lösungen, die unveränderliche Snapshots kritischer Daten erstellen können. Damit ist eine schnelle Wiederherstellung möglich, ohne dass Sie Lösegeld zahlen müssen. Die Cyber-Sicherheitslösungen für das Gesundheitswesen von Rubrik ermöglichen eine schnelle Wiederherstellung, sodass die Ausfallzeiten minimiert und die Geschäftskontinuität sichergestellt werden.
Disaster-Recovery-Tests: Führen Sie regelmäßig Übungen zu simulierten Ransomware-Angriffen und Wiederherstellungsprozessen durch, um sicherzustellen, dass Mitarbeiter gewappnet sind und die Systeme im Notfall schnellstmöglich wiederhergestellt werden können.
Kommunikationsmanagement: Erstellen Sie einen umfassenden Kommunikationsplan, damit Mitarbeiter, Patienten und Stakeholder während eines Vorfalls fortlaufend informiert werden. Ein transparentes Vorgehen fördert das Vertrauen und hilft dabei, die Erwartungen während der Wiederherstellung anzupassen.
Forensische Analysen: Führen Sie nach der Eindämmung eines Angriffs detaillierte forensische Analysen durch, um den Angriffsvektor zu ermitteln und weitere Informationen zu sammeln. Anhand dieser Erkenntnisse können Sie Ihre Abwehrmaßnahmen für zukünftige Bedrohungen stärken.
Da die Ransomware-Angriffe auf Gesundheitseinrichtungen zunehmen und auch immer komplexer werden, sind auch effektive Cyber-Sicherheitsmaßnahmen immer wichtiger. Der Schutz der Patientendaten und die Gewährleistung einer unterbrechungsfreien Versorgung ist nur mit einem ganzheitlichen Ansatz möglich, der Technologie, Prozesse und Mitarbeiter berücksichtigt.
Aufgrund der kritischen Services und sensiblen Patientendaten geraten Gesundheitsorganisationen zunehmend ins Visier von Ransomware-Hackergruppen. Laut einer Studie von Sophos verzeichneten zwei Drittel der befragten Gesundheitsorganisation 2024 Ransomware-Angriffe – der höchste Wert in den letzten vier Jahren. Da die Patientenversorgung möglichst schnell wiederhergestellt werden muss, fühlen sich viele Krankenhäuser gezwungen, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Dadurch werden sie natürlich zu attraktiven Zielen für Cyber-Kriminelle.
Um die wachsende Gefahr durch Ransomware effektiv zu bekämpfen, müssen Administratoren im Gesundheitssektor die Entwicklung und Implementierung zuverlässiger Cyber-Sicherheitsmaßnahmen priorisieren. Dazu gehören umfassende Daten-Backups, moderne Lösungen für den Endpunktschutz, regelmäßige Cyber-Sicherheitsschulungen für Mitarbeiter, Netzwerksegmentierung zur Verhinderung der Ausbreitung von Infektionen und zeitnahe Installationen von Patches und Updates für alle Systeme und Geräte.
Mit einem vertrauenswürdigen Cyber-Sicherheitspartner wie Rubrik profitieren Gesundheitsorganisationen von dem Fachwissen und den Tools, mit denen sie auch neuen Bedrohungen stets einen Schritt voraus bleiben. Rubrik bietet kundenspezifische Lösungen, mit denen sich Krankenhäuser vor Cyber-Angriffen schützen und ein hohes Maß an Datensicherheit für Patienten und Mitarbeiter erzielen können.
Wenn Gesundheitsorganisationen jetzt proaktiv Maßnahmen ergreifen, um ihr Cyber-Sicherheitsniveau zu stärken, können sie das Risiko von Ransomware-Angriffen deutlich reduzieren und die Kontinuität kritischer Services für die Patientenversorgung sicherstellen. Warten Sie nicht, bis es zu spät ist. Kontaktieren Sie das Vertriebsteam von Rubrik und besprechen Sie die besten Lösungen zum Schutz vor Ransomware für Ihre Gesundheitsorganisation.